Allgemein  -  Aktuelles  -  29. Juni 2023

Aufruf zum solidarischen Handeln nach Angriff auf Kirche in Spremberg

Was ist passiert

In der Nacht auf Samstag, den 24. Juni 2023, wurde ein Molotowcocktail auf die Michaelkirche in Spremberg geworfen. Das wichtigste zuerst: Es ist niemand körperlich zu Schaden gekommen, aber an der Kirchenfassade ist Sachschaden entstanden. Wichtig zu erwähnen ist, dass zum Zeitpunkt des Angriffs vier Personen im Pfarrhaus auf dem Gelände geschlafen haben. Die Polizei nimmt den Angriff sehr ernst. Unmittelbar vor dem Angriff wurde eine Regenbogenflagge an der Kirche angebracht und am Freitagabend waren viele Menschen zu Gast, um einen Dokumentarfilm über zwei Frauen zu sehen, die sich im KZ Ravensbrück kennengelernt haben, überlebt haben und danach ihr Leben in Liebe miteinander verbracht haben.
Wir müssen davon ausgehen, dass dies der unmittelbare Anlass für den Angriff war.

Was wird passieren

Im Laufe der Woche wird es sicherlich einen Besuch des Bischofs geben.
Samstag, der 1. Juli: Marktplatztag in Spremberg

Was wir tun können

Die Floskeln mit Leben füllen! ‚Getroffen hat es eine:n, gemeint sind wir alle‘ ist leicht gesagt:
Die Kirche wurde angegriffen, weil sie sich als solidarischen und als schutzbietenden Raum gezeigt hat. Eine angemessene Antwort auf solch einen Einschüchterungsversuch ist:  Noch mehr solidarische Orte. Sprecht mit euren, Kirchen und Vereinen in Stadt und Land darüber, ob ihr als Reaktion auch eine Regenbogen- oder Progress-Pride-Flagge aufhängen wollt. Macht eure Unterstützung öffentlich, damit die Leute in Spremberg die Unterstützung mitbekommen und andere inspiriert werden.
Sucht das Gespräch: Öffentliche Zeichen – wie Fahnen – sind wichtig, insbesondere in kleinen Gemeinden, Vereinen und Orten sind die Gespräche über schutzbietende Räume und Bedrohungen mitunter wirksamer als die Zeichenhandlung selbst.
Der Ohnmacht in Andachten Raum geben. Angriffe haben immer auch das Ziel, Ohnmacht zu verbreiten. Andachten können Orte sein, in denen wir diesen aufkommenden Gefühlen Raum geben und sie verwandeln (lassen).

‚Getroffen hat es eine:n, gemeint sind wir alle‘ ernst zu meinen bedeutet auch: In der öffentlichen Wahrnehmung wiegt ein ‚Angriff auf ein Gotteshaus‘ schwerer als Angriffe auf Menschen, die nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Es liegt an uns in Gesprächen und Veröffentlichung dieses zu beachten und z. B. die gegen LGBTIQ+ nicht unerzählt lassen ( siehe z. B hier)
Gemeinsam können wir verstehen und lernen, was faschistisch motivierte Gewalt im Hier und Jetzt heißt und wie und wo wir ihr entgegentreten können.

Jetzt ist die Zeit zum Handeln!

Initiative Solidarität mit Spremberg

Linksammlung

Statement von Bischof Stäblein
queer.de Artikel
Tagesspiegel Artikel